Anfang des 18. Jahrhunderts entschied die spanische Regierung, eine große Quarantänestation im Hafen von Maó zu errichten. Als Standort wurde eine Halbinsel in der Nähe von La Mola ausgewählt, gegenüber von der Ortschaft Es Castell. Die Bauarbeiten zogen sich über mehrere Jahre hin, und am Ende wurde nur die Hälfte des einstigen Vorhabens in die Tat umgesetzt. Trotz alledem ist Die Quarantänestation von Maó eine der größten, heute noch erhaltenen Einrichtungen dieser Art in Europa. 1817 nahm sie ihre Arbeit auf, und ein Jahrhundert lang wurde sie von hunderten von Schiffen aus aller Herren Länder genutzt, die verseuchte Waren oder infizierte Menschen an Bord hatten und unter Quarantäne gesetzt werden mussten. Die heutige Quarantänestation ersetzte eine ältere, die sich auf dem nahe gelegenen Eiland Isla Plana befand und die heute nicht mehr vorhanden ist. Außerdem verwandelte sich die Halbinsel der Quarantänestation in eine Insel, da im Jahre 1900 der so genannte Kanal Alfonso XIII. angelegt wurde, um den Schiffsverkehr der Festung La Mola im Falle von Stürmen aufrecht zu erhalten. Das herausragende Bauwerk dieser Anlage ist die doppelte Mauer, die die gesamte Quarantänestation mit ihren Wachtürmen, Pavillons und Lagern, die isolierten Bereiche mit den Infizierten, die kleine runde Kapelle, die dem Heiligen San Sebastián geweiht ist, und den Friedhof umschließt. Heute ist Die Quarantänestation (El Llatzeret) ein Heim, das vom Gesundheitsministerium verwaltet wird. Man erreicht die Insel mit einem Motorboot, das von Calasfonts abgeht, in Es Castell, oder aber bei rechtzeitiger Anmeldung mit dem eigenen Boot des Heims. In der Quarantänestation ist heute ein Medizinmuseum untergebracht, in dem die ersten Kardiographen ausgestellt sind, und es sind verschiedene Pavillons zu sehen, in denen interessante Gegenstände aufbewahrt werden, darunter eine Nachbildung des Schiffs, das Königin Isabel II. benutzte, als sie zur Einweihung der Festung La Mola nach Menorca kam
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