Das heutige Rathaus von Maó, das allgemein unter dem Namen La Sala bekannt ist, befindet sich an der gleichen Stelle, an der einst das Gebäude der ehemaligen Universitat (frühere Bezeichnung der Regionalverwaltung) stand, die bis 1835 das regionale Regierungsorgan war. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts war Maó eine Gemeinde oder rechtliche Gemeinschaft, jedoch von der Universitat General de Menorca (Allgemeine Regionalverwaltung von Menorca) abhängig, die ihren Sitz in Ciutadella hatte. Viele Jahre lang hatte die Universitat Maó keinen eigenen Sitz. Zu einem nicht genauer bekannten Zeitpunkt errichtete man ein bescheidenes Gebäude in der Carrer Nou, in dem die örtliche Verwaltung untergebracht wurde, die man im Jahre 1613 an ihren heutigen Standtort verlegte, in der Nähe der PfarrKirche Santa María. Vom ursprünglichen Gebäude sind aufgrund der umfassenden Umbauten, die Ende des 18. Jahrhunderts durchgeführt wurden und den heutigen Bau hervorbringen sollten, nur noch die Struktur der Kellergewölbe und ein Teil der Aufteilung des Erdgeschosses erhalten. Die wachsende militärische und ökonomische Bedeutung, die Maó im Laufe des 17. und vor allem des 18. Jahrhunderts gewann, wurde von der entsprechenden politischen Entwicklung begleitet. 1640 machte sich die Regionalverwaltung Maó von der Vormundschaft der Allgemeinen Regierungsverwaltung von Menorca unabhängig. Bereits während der britischen Herrschaft war die Allgemeine Regierungsverwaltung in Maó vollkommen wirkungslos geworden. Obwohl Ciutadella auch weiterhin die namentliche Hauptstadt Menorcas blieb, war allein die Regionalverwaltung der Universitat Maó von nun an in der Praxis für die Verwaltung der einflussreichsten Gemeinde der Insel zuständig. 1788, bereits in der spanischen Epoche, wollte die Universitat Maó über einen ihrer Bedeutung entsprechenden Sitz verfügen, so dass man den Militäringenieur Francisco Fernández de Angulo mit dem Umbau des Gebäudes beauftragte. Das herausragende Element ist die Südfassade, die sich durch drei große Arkaden auszeichnet, die den Zugang zu einer großen Vorhalle boten. Über der mittleren Arkade erhebt sich der Uhrenturm mit der Uhr, die 1731 im Auftrag des britischen Gouverneurs Richard Kane aus London nach Maó gebracht wurde. Die Seitenfassade ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die von Wandsäulen begrenzt sind. Im Dachgeschoss beeindrucken die ehemaligen Ochsenaugen sowie das Wappenschild Spaniens, das die Achse der Seitenfassade abschließt
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